Prolog:
Nachdem das Matra Maraton nicht mehr veranstaltet wird (leider), den “Schwerste Rennen von Ungarn”-Titel hat Bükk Marathon bekommen. Natürlich sollte ich daran teilnehmen! Die längste Strecke mit 77 km und 2000 m Höhenmetern bietet eine Menge Spaß und Herausforderungen. Am letzten Wochenende habe ich meine Form getestet. Auf den Anstiege habe ich mich miserable gefühlt, in der zweiten Hälfte der Runde bin ich schon besser geworden, und am Ende des Tages konnte ich schon schneller fahren. Vor dem Rennen konzentrierte ich mich vor allem auf die Erholung.
Standort und Zeitpunkt:
Bélapátfalva
07.08.2022 Sonntag
Ausrüstung:
In der Satteltasche habe ich die nötigste Sicherheitsausrüstung mitgenommen (Flickzeug, Klebestoff, Schaltauge, Kettengliedern, Werkzeuge, SPD, einige Schrauben). Neben sie hatte ich sogar Ersatzbremsbelege, da am Rad waren sie schon ganz dünn. Die Dichtungen der Bremsen sind im schlechten Zustand, deshalb wollte ich meine noch funktionierende Bremsen mit Belegewechseln nicht schlimmer machen.
Taktik:
Unangenähmes Eigentempo, das ich dauerhaft leisten kann. Und natürlich jegliche Unfälle vermeiden.
Bükk Maraton 0. Tag:
Ich habe das Fully – zwar mit viel Verspätung, aber endlich – aufgebaut. Da ich viel fürs Maraton trainieren soll, hatte ich nicht zu viele Gelegenheit mit diesem Ungeheuer zu fahren. Ich habe es neben meinem Hardtail in den Gepäckraum gestellt, und ich habe nach Lillafüred gefahren. Dort gibt es einen Aufzug, mit dem Mann auch Fahrräder mitbringen kann. Auf dem Berg gibt es einige wundertolle Strecken. Man kann sowohl Enduro, als auch Downhill mit künstlichen Hindernissen / Elementen fahren. Als Kind habe ich die Aquaparks sehr geliebt. Downhill fahren ähnelt sich daran. Man kann’s kaum erwarten, bis man wieder runterrutschen kann. Es wird nie langweilig.
Downhill ist natürlich eine Sportart. Man muss nicht bergauf fahren, aber diese Sportart benötigt vor allem hervorragendes Gleichtgewicht, und starke Bremsen. Und am Ende der Runde werden deine Muskeln taub. Ein solches Rad hilft bei der Abfahrt unglaublich viel. Ich war überrascht, wie gut die Stoßdämpfern die Geländeuneinigkeiten verschwinden lassen. Das Rad schluckt alles ab.
Nach dem Spaß habe ich durch die Bükk gefahren. Die Straßenqualität war schlimmer als die Hölle. Im Gegensatz war die Landschaft wunderschön. In einem Restaurant habe ich mich für eine Waldpilsesuppe eingeladen. Der nächste Gang war Mohn-Sauerkirsche-Strudel mit Bier. Ich habe mein Zelt nicht aufgestellt. Ich konnte genügenden Platz neben den Eisen frei machen.
Erlebnisbericht:
Während der Nacht hat ein Gewitter durchgegangen. Am Morgen war das Wetter besonders frisch. Die Ursache dafür: die vorderen Fenstern waren runtergeschoben. Meine Matratze hat die Luft nicht vollständig bewahrt, deshalb mein Schulder hat mir a bißl weh getan. Nach dem Aufstehen habe ich meine Schlafausrüstung verpackt, das Startpaket übergenommen und das Rad fürs Rennen vorbereitet. Die rote Kappe war wir beim Startpaket bekommen habe mir sehr gefallen. Das Camelbak wird beim Downhill fahren auch praktisch sein. Man kann keine Flasche mitbringen.
Um 10 Uhr hat sich das Rennen endlich begonnen. Für die Aufwärmung haben ich nach dem Start einen tollen Anstieg bekommen. Ich bin fast immer in meinem Eigentempo gefahren. Ich konnte meine Kraft gut einteilen. Ich hatte keine Probleme bis zum Ziel. Bei längeren Strecken ist das gar nicht einfach.
Die Strecke habe ich sehr geleibt. Endlich kann man die Schotterstraßen sowohl bergauf, als auch bergab befahren. Einige Leute hatten technische Probelemen. Manchmal bin ich frustriert, wenn ich nicht helfen kann. Jemand hat sein Laufrad zerstört, einige Leute haben Panne bekommen. Jemand wollte den Schlauch mit dem Mund aufblasen. Es sah surreal aus. Wie viel bar kann die menschliche Lunge produzieren? Die Antwort läutet: 9.8 kPa = 1.4 psi = 0,1 bar. Für Tubeless Reifen soll man 1,5 bar leisten. Blasmusiker haben einen Vorteil!
In der ersten Runde der Langstrecke habe ich viele Leute übergeholt. Das war seltsam. In meisten Fälle war das Rad nicht so schnell unter mir. Die zweite Runde hatte einen richtig unangenehmen Anstieg mit viel Gesteine. Seelisch und körperlich hat er mich erschöpft. In den Abfährte habe ich das Rad nicht immer gedreht. Mit einem Hardtail kann man nicht überall pedallieren, und der 26er Kettenblatt hat mir auch nicht viel geholfen um Flash verfolgen zu können.
Bei den Erfrischungspunkte habe ich die Kameltaktik verwendet. Ich habe so viel Flüssigkeit wie möglich mit mir gebracht. Manchmal musste ich den Helm auch abnehmen, da die Hitze (für mich) unertragbar war. Auf dem letzten großen Anstieg habe ich einen Radfahrer eingeholt, aber er hat im Downhill die Raketen eingezündet. Ich habe ihn nächstes Mal erst im Ziel wiedergesehen.
Nachdem ich die Ziellinie erreicht habe, haben die Mitarbeiter den Zielbereich zerlegt. Ich denke, dass ich ein ziemlich gutes Tempo während dem Rennen hatte. 5 Stunden mit 2000 m ist eine tolle Leistung. Ich weiß nicht, warum sie die Langstreckefahrer nicht früher starten lassen. Im besten Fall könnte das Rennen am Samstag veranstaltet werden. Dann musste man nicht 5-6 Stunden nach dem Rennen mit dem Auto fahren. Nicht jeder Radfahrer haben Urlaubstage bzw. einen eigenen Chauffeur.
Fazit:
Dank dem tollen Wetter und der Abkühlung, und der prachtvollen Landschaft, bzw. der tollen Streckenführung war die ganze Veranstaltung super. Ich habe wieder für das ExtraStartpaket bezahlt. Endlich habe ich keine Radlkappe bekommen. Bei mir gehen sie nach einem Jahr immer kaputt. Der Trinkrücksack war nur ein Zurckerglasur auf dem Kuchen!
Empfehlung:
Beginnern, bzw. fortgeschrittene Radfahren können sich ruhig an diesem Rennen teilnehmen. Es gibt mehrere Strecken, man wird sicher die – für sich selbst – geiegnete Strecke finden.
Video: